Preview "Ganymed-Trilogie"
Vertreibung
Laufen
Laufen
Laufen
Wohin?
Erschöpft
Hungrig
Durstig
Krank
Laufen
Laufen
Laufen
Wohin?
Ohnmächtig
Verzweifelt
Traurig
Wütend
Laufen
Von
Nord nach Süd
Von Süd nach Nord
Wohin?
Auf
Nacktem Boden
Nächtigen
Kalt heiß
Nass trocken
Schlammig
Staubig
Steinig
Mitten
In Trümmer und Zerstörung
Mitten
Unter verschüttetem Leben
Ruhen?
Um
Tote
Weinen
Jammern
Klagen
Verlorene Leben
Für immer ausgelöscht
Laufen
Laufen
Laufen
Wohin?
Mit
Sack und Pack
Unterwegs
Alt und Jung
Weiterziehen
Weiterlaufen
Am
Restleben hängen
Verwundet
Verletzt
Eingeschränkt
Aushalten
Weiter laufen
Laufen
Laufen
Laufen
-Wohin?
Der Weg:
Planlos
Regellos
Gesetzlos
Der Weg
Ist
Lang
Das Ziel:
Leben
Treibjagd
Gejagt
Getrieben
Verjagt
Vertrieben
Weiterlaufen
Laufen
Laugen
Laufen
- wohin??
"Sandrose"
In der Trilogie „Sandrose“ wird eine 45 jährige Beziehungsgeschichte mit Marokko beschrieben, mit dem Land und seinen Menschen.
Im ersten Teil bereist die junge Protagonistin das Land, im zweiten Teil hält sie sich als angehende Braut einige Monate dort auf, im dritten Teil hat sie beruflich als „Working -Single- Mom“ mit marokkanischen Familien und Einzelpersonen zu tun, schließlich wird sie Ehefrau und somit Teil /Mitglied einer marokkanischen Familie.
In der Erzählung werden Wahrnehmungen, Kontakt, Beziehungen, einzelne Stationen vor Ort beschrieben und immer wieder Bezug genommen auf die starke Anziehungskraft Marokkos.
Durch den differenzierten, reflektierten Perspektivwechsel auf Innen - und Außenlandschaften bleibt die vielschichtige Erzählung über die drei Bände hinweg spannend und lebendig, interessant und aufschlussreich.
Die Leser:innen werden auf eine Reise mitgenommen, nehmen teil an Ereignissen, Erlebnissen, Begegnungen und sind eingebunden in Gedanken und Überlegungen.
„Sandrose“ - ein lesenswertes „Beziehungsportrait“…
Leseprobe: "Sandrose I"
Chefchaouen
Der Kontakt zwischen Bea und ihrer Kollegin entwickelte sich angespannt, wurde nicht besser, wurde eher schlechter, die Spannung zwischen ihnen war deutlich spürbar.
Bea, die die Eindrücke während ihres Aufenthaltes in Marokko regelrecht aufsog, war im Grunde in jeder Hinsicht das krasse Gegenstück ihrer Begleiterin, die sich eher ums Abgrenzen bemühte. Das wurde immer deutlicher: Abgrenzung vom Land, von den Leuten, abgrenzen ihr gegenüber und kritisches Abgrenzen von den Unternehmungen, die sie beide machten. Sie hatte den Eindruck, das sie eigentlich überall hin widerwillig mitfuhr und sie fragte sich, einerseits warum sie überhaupt mit nach Marokko geflogen war und andererseits, wie sie sich selbst auf ein so heikles Unterfangen, mit ihr noch einmal in Urlaub zu fahren, überhaupt eingelassen hat.
Sie erinnerte sich an den Aufenthalt in Ägypten, als sie von Kairo aus mit dem Taxi den Nil hinunter bis Luxor und zum Tal der Könige unterwegs waren, sie einen Zwischenstopp mit Übernachtung in Al-Minya-einer größeren Stadt in Mittelägypten, einlegen mussten. Das „Fonduk“ war eher eine Herberge, ein Fellachenhotel, eine Art Absteige, in der einheimische Händler und Bauern, die unterwegs waren, nächtigten. Und die kleine Gruppe, zwei europäische Frauen und zwei Männer inklusive ägyptischer Fahrer und Begleiter, auf einmal mitten drin.
Das Hotel war wie gesagt absolut einfach, funktional, wenig einladend, unsauber und hatte in den Toilettenanlagen die größten und dunkelsten Kakerlaken, die Bea je gesehen hatte. Zum Glück waren in dieser Zeit Plateauschuhe in Mode, die ihr in dieser Umgebung eine gewisse Höhe und Schutz verschafften.
Beas Kollegin weigerte sich konstant in dem „Fonduk“ zu übernachten. Es begann schon dunkel zu werden und sie machte einerseits einen „unnötigen“, Aufstand, der ja andererseits aber auch wieder verständlich war. Sie weigerte sich beharrlich einen Fuß ins Hotel zu setzen. Alle Überredungsversuche waren vergeblich. Bea erinnerte sie an ihr mitgebrachtes, als Schlafsack umfunktioniertes Bettlaken, das ihr doch zumindest etwas Schutz vor der Unsauberkeit bot. Sie schüttelte
verzweifelt den Kopf, sie fand einfach alles in dem Hotel nur abstoßend und machte die ganze Gruppe hilflos. Auch die beiden Männer konnten sie nicht von ihrer Idee vor dem Hotel im Auto übernachten zu wollen, abbringen. Mit allergrößter Mühe redeten die beiden arabischen Begleiter, der Taxifahrer und der Führer auf sie ein. Ihre Verweigerung war ja nachzuvollziehen, -eine Übernachtung hier war ja für alle eine Zumutung. Aber die Situation war und blieb alternativlos: es begann dunkel zu werden und es gab definitiv keine andere Übernachtungsmöglichkeit. Schließlich willigte sie ein, als man ihr das beste Zimmer vor Ort versprach. Es war ja auch nur für diese eine Nacht. Der ganze „Konfliktlösungsprozess“ zog sich ewig hin und brachte alle Beteiligten an ihre lösungsbemühten Grenzen.
Bea merkte in dieser Situation noch einmal mehr, dass es eben ihre Art war, sich zu behaupten, überheblich, herrisch, gewohnt, dass die Dinge nach ihrem Kopf liefen, verbunden mit einer unfreundlichen Härte, die keine weiteren Kompromisse oder Dialoge zuließ. So war sie halt. Inszenierte sich noch dazu selbst sehr gerne, genoss es, die Blicke und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das alles ging Bea im Gesamtpaket gelinde gesagt auf den Wecker.
Sich daran erinnernd, hatte sie sich dennoch entschlossen, egal wie angespannt die Lage war, einen Ausflug mit Übernachtung ins Rifgebirge zu unternehmen. Chefchaouen musste einfach sein, wenn man schon in Tanger war.
Die Fahrt dorthin im öffentlichen Bus, ca. zwei bis drei Stunden.….
Der Busbahnhof Tanger grenzte damals an den Grand Socco- inzwischen wurde er ausgelagert, befindet sich nicht mehr in der Stadtmitte. Beladene und leere Busse, wartende Busse standen dort an ihren Stationen, fuhren in alle Richtungen: Tetouan, Meknes, Fes, Asilah Larache. Es waren überwiegend ältere Modelle, Schnellbusse gab es damals noch nicht.
Busse, die kleine, manchmal buckelige, Bäuerinnen mit großen Stroh-hüten und beladenen Säcken oder Körben von A nach B transportierten, gekleidet in rot-weiß gestreifte Tücher, die sie um den Körper geschlungen trugen, mit wettergegerbten Gesichtern mit Tätowierungen auf Stirn und Kinn. Sie kamen aus den Bergen mit ihren Waren, die sie auf dem Marktplatz Tanger zum Verkauf anboten, Obst, Gemüse, Kräuter, Bastgegenständen, Kleinvieh oder sie fuhren wieder mit leeren Körben und gefüllten Geldbeuteln zurück, Manchmal trugen sie Hühner bei sich,
an den Beinen zusammen gebunden, die sich still in ihr Schicksal fügten.
Wartende Touristen vor dem Bus, wie wir, neugierig oder interessiert an Land und Leuten. Wir fanden schnell den richtigen Bus, stiegen ein,- bis alles beladen war, dauerte es noch eine Weile. Dann konnte es losgehen. Der Bus rumpelt aus der Stadt hinaus.
Er schlängelte sich schon bald mühevoll kleine Steigungen hinauf und wieder hinunter.
Die Landschaft veränderte sich, das Meer war nicht mehr zu sehen. Stattdessen eine hügelige Landschaft mit roter Erde, und grünem Gestrüpp, grüne Sträucher, wie hingeworfen. Ein kontrastvolles Bild, das kräftige Grün auf rotfarbener Erde, so zog die Landschaft rechts und links an der jungen Frau vorbei. Vorbei an kleineren Ortschaften und überall fielen die in rotweiß gestreiften Tüchern gehüllten Frauen mit ihren großen Sonnenhüten auf.
Der Tag hatte gerade begonnen, die Sonne hielt sich noch zurück, es war angenehm im Bus, noch nicht zu heiß und die geöffneten kleinen Fenster waren zurückgeschoben, ließen den Fahrtwind hinein. Die Atmosphäre war angenehm, machte schläfrig. Die Fahrgäste dösten vor sich hin, betrachteten sich die Landschaft, waren im Gespräch und überließen sich ganz dem Fahrer, ließen sich von ihm sicher durch die Gegend schaukeln. Schon bald war Chefchaouen in Sicht.
Die Stadt lag ca. 110 km von Tanger entfernt und ca.130 km von Fes. Also genau in der Mitte zwischen Tanger und Fes, mitten im Rifgebirge. Die Stadt hieß so, weil sich zwei Bergspitzen um die Stadt herumgruppiertem, die wie zwei Hörner aussahen, was auf Tamasigh eben Chaouen hieß.
Chefchaouen war ein pittoreskes „Kleinod“, lag 565m hoch, angeschmiegt an die Berge. Eine kleine Stadt, heute ca. 45000 Einwohner, die seit 2013 als „Immaterielles Kulturerbe“ der UNESCO gilt. Es ist seiner besonderen Lage als Gebirgsstädtchen zu verdanken und seiner malerischen Architektur(Andalusische Architektur).
Das bemerkten die beiden Frauen schon beim Ausstieg aus dem Bus: eine Architektur der besonderen Art. Kleine Gassen mit weißgetünchten Häusern, inzwischen hellblau bis azurblau, also in ganz unterschiedlichen Blautönen angelegt, die gegen den bösen Blick schützen sollten. Die
Gassen führten den kleinen Berg hinauf, waren in ihren Abzweigungen überschaubar, also man konnte sich darin nicht verlaufen. Die verzierten Türen und ihre Rahmen fielen auf. Unterhalb der kleinen Altstadt lag der zentrale Platz, der von einigen Cafes umsäumt war und sich an dem einen Ende eine Moschee befand.
Die ganze Atmosphäre in diesem kleinen Ort war ruhig, still, verträumt entspannt. Die Luft klar und rein. Rundum gab´s eigentlich nur Landwirtschaft: Olivenbäume, Schafe, und „Rifgestrüpp“, eben Rif Vegetation in rot-grün. Auf dem Weg nach Chefchaouen waren von weitem große Hanffelder zu erkennen. Dafür war das Rifgebirge bekannt: Haschischanbau. Der Hauptumsatzmarkt befand sich in Kitama, sozusagen der Hauptstadt des Rifgebirges, die Hauptstadt für Kiffeinkäufe. Aber die beiden jungen Frauen konzentrierten sich erst einmal auf Chefchaouen, sie mussten sich nach einem Hotel für die Nacht umsehen, was kein Problem war. Unterhalb der Moschee gab es ein Hotel, eher an europäischem Standard orientiert, für das sie sich dann entschieden. Hier gab es keinen Anlass zu meckern.
Chefchaouen war auch als „kleines Hippieparadies“ bekannt. Die Hippies kamen hauptsächlich in den 60gern hierher, jetzt am Ende der siebziger, waren noch vereinzelte Gruppen oder Alleinreisende anzutreffen, die offensichtlich hier hängen geblieben waren.
Nachdem sie ihr Gepäck im Hotel abgestellt hatten, machten sie eine Runde durch den Ort, und kamen an einem Laden nicht vorbei, der Klamotten anbot, vor allem Pumphosen in allen Farben, die damals in Mode waren, Tuniken, Stofftaschen, ein wahres Paradiese der Farben, aus dem besonders der Lilaton in allen Nuancen hervorstach.
Der Laden wurde von zwei jungen Brüdern, Mitte zwanzig, betrieben, die ihr Geschäft “verstanden“. Sie waren sehr offen, freundlich und so kam man schnell in Kontakt mit ihnen. Die beiden Frauen wollten sich aber erst noch weiter in dem Ort umsehen, wollten aber auf jeden Fall noch einmal dorthin zurückkommen.
So machten sie einen kleinen Spaziergang auf halber Höhe des einen Berges, wollten zur spanischen Moschee, die ganz in weiß vor ihnen lag.
und eine wunderbare Aussicht auf den Ort bot. Unterwegs kamen sie an
einem älteren Mann, der sich ihnen als Mohammed vorstellte, vorbei. Er hatte sich dort eine kleine Laube eingerichtet, schien seinen Aufenthalt dort in aller Stille zu genießen, lud offensichtlich gern vorbeikommende Spaziergänger zu einem Tee ein. So setzten sich die beiden zu ihm, tranken gern seinen marokkanischen Pfefferminztee, sogar Beas Begleiterin hatte ausnahmsweise mal nichts dagegen.
Er stopfte sich sein Haschischpfeifchen und begann nach einiger Zeit Flöte zu spielen. Der Moment hatte etwas Magisches. Es war irgendwie ein totales „Im Hier und Jetzt“, in dieser Umgebung, in dieser Stille der Berge, dem Flötenspiel des älteren Herrn zuzuhören, der ganz darin versunken war. Dieser Moment der Ruhe, des Friedens innen und außen, des Zusichkommens, dieser Moment, der alles andere vergessen machte. Unvergesslich ….
Langsam tranken sie ihren Tee und verabschiedeten sich schweren Herzens. Der Mann war um seinen Ort und die Ruhe, die ihn hier umgab echt zu beneiden.
Sie gingen zurück zum großen Platz, zurück zu dem Klamottenladen und den beiden jungen Männern. Angesagte Musik lief im Hintergrund: Dire Straits, Bob Marley etc. Es war grade nicht viel los im LAden, es war schön, sich mit den jungen Männern zu unterhalten. Von ihnen ging etwas Friedliches, Harmonisches und Zurückhaltendes aus. Die beiden jungen Frauen waren entschlossen, sich dort, genau in diesem Laden, Pumphosen und Tuniken zu kaufen. Die Atmosphäre, die Auswahl, der Style und die Qualität ihrer Ware hätte nirgendwo besser sein können. Aber zunächst gab´s erst einmal Pfefferminztee, es blieb nicht bei einem Glas. Drei mussten es mindestens sein und süß musste er sein. Marokkanische Minze: DER Geruch Marokkos. Frisch, würzig, angenehm.
Zum Tee gab es einen dick gerollten Joint: frisch, würzig, angenehm. Bea hatte bis zu diesem Tag noch nie einen Joint geraucht. Vor fünf Jahren hatte sie während ihres Studiums mit dem Rauchen angefangen. Sie fand es cool, zu rauchen. Irgendwie gehörte das zum Studium dazu, sie rauchten alle, damals, in dieser Zeit. Und besonders cool fand sie es Gauloise und Gitanes zu rauchen, die so stark waren, dass sie manchmal
nach den ersten Zügen umzukippen drohte. Aber das hier war jetzt was
anders. Und es war klar, einmal probieren musste sein, zumal der Joint die Runde machte. Selbst ihre sonst so auf Abwehr und Kritik ausgerichtete Kollegin war dem Joint gegenüber aufgeschlossen. Die Atmosphäre mit den Jungs war auch ohne Joint schon sehr entspannt und nett. Sie waren sympathische Verkäufer, die zwar Interesse hatten ihre Ware zu verkaufen, dabei aber nicht aufdringlich waren, zurückhaltend blieben.
Also gut, sie nahm einen tiefen Zug, und reichte den Joint weiter. Erst einmal passierte gar nichts. Sie merkte keine Veränderung, weder innen
noch außen, höchstens eine leichte Trockenheit im Mund, Tee und Wasser standen zur Verfügung. Das war gut. Im Hintergrund lief Bob Marley: sämtliche Hits, hoch und runter.
Auf einmal veränderte sich die Musik irgendwie: die einzelnen Instrumente klangen hervor, Bass, Drums, Bob Marleys Stimme, die Gitarren. Es war wunderbar, die Musik so intensiv zu hören, sie genoss es, war vollkommen auf das Hören fokussiert, klinkte sich aus der Unterhaltung aus, wusste auch gar nicht, worum es grad ging, als die andern sich vor Lachen schüttelten. Sie blieb ganz versunken in der Musik. Betrachtete die Hosen und Tuniken, die im Laden hingen, bewunderte ihre intensive Farbgebung, das Lila war besonders lila, die Rottöne: so intensiv und leuchtend. Ihr Blick wanderte von einem Farbton zum andern. Hin und Her. Sie war fasziniert von der Farbgebung, ihren Nuancen und Schattierungen. Der Joint war inzwischen in der vierten Runde wieder bei ihr angelangt. Sie nahm allzu gern einen Zug. Sie fühlte sich einfach so leicht und entspannt, es war so angenehm hier in der Runde zu sitzen, sie hatte kein echtes Zeitgefühl, der Moment bestand aus Farben, Musik und Wohlgefühl. Sie schnappte einen Teil der Unterhaltung auf, schaltetet sich ein, erntete aber nur schallendes Gelächter, was sie für den Moment verwirrte, erst im Laufe der Unterhaltung merkte sie, wie verwirrend und chaotisch die ganze Unterhaltung war, welchen Verlauf sie nahm. Manchmal wurde direkt auf einen Beitrag geantwortet, ein anderes Mal sprach jemand vor sich hin, antwortete verspätet, irgendwie zeitversetzt, sodass die Unterhaltung an sich zwar keinen Sinn ergab, aber eine gewisse Komik hatte. Die Beiträge passten nicht richtig zusammen. Und trotzdem verstand man sich. Sensible Wertschätzung, Anteilnahme, Freundlichkeit, Wärme. Der ganze Moment- erfüllt von guter Stimmung.
Allmählich verblassten die Farben, die Musik war wieder als Ganzes zu hören, die Unterhaltung „normalisierte“ sich wieder, wurde weniger
chaotisch, eine stille innere Zurückhaltung machte sich breit und ein großer Hunger. Sie musste unbedingt etwas essen .Auch die andern in der Runde wurden mit der Zeit stiller, kehrten wieder in die Realität zurück.
Die beiden jungen Frauen kauften zwei Hosen, zwei Tuniken, versprachen am nächsten Tag wieder zu kommen, bevor sie sich wieder auf den Rückweg nach Tanger machen wollten.
Still, in sich gekehrt, friedlich kehrten sie in ein kleines Cafe am großen Platz ein, stillten ihren Hunger, bevor sie sich auf den Weg ins Hotel machten.
In der Nacht wurde Bea plötzlich von einem „Himmlischen Gesang“ geweckt. Sie wusste erst gar nicht, wie ihr geschah, der Gesang war hell, laut und klar, und schien kein Ende nehmen zu wollen. Traum und Wirklichkeit vermischten sich. Sie hatte das Gefühl, vor der „Himmelspforte“ zu stehen, willkommen geheißen von diesem „Engel-gesang“. Ein echt himmlischer Moment, mitten in der Nacht: Weite, Klarheit, Friedlichkeit, Stille herrschte rundum, eingebettet in das umliegende Rifgebirge und in der Mitte de Stille, dieser Himmlische Gesang. Allmählich kam sie zu sich und stellte fest, dass es ein längerer Gebetsruf der nahe gelegenen Moschee in den frühen Morgenstunden war.
Chefchaouen bescherte ihr in der kurzen Zeit unvergesslich magische Momente, die für immer in ihrem Herz und ihrem Gedächtnis mit der kleinen Gebirgsstadt verbunden blieben.
"Sandrose II"
Monde
- Place Nejjarine
Kleiner, malerischer, geschichtsträchtiger Platz
Mitten in der Medina
Mitten im Gewirr der Altstadtgassen
Mitten im Netz
Schmaler, eher verwirrender als leitender
Wege und Durchlässe
Pulsierendes Herz
Pulsierendes Zentrum der Medina
Durchzogen
Von einem Strom geschäftigen Treibens:
Menschen
Maultiere
Esel
Lastenträger
Mopeds
Place Nejjarine
Stimmungsvoll einladender Platz
Ursprüngliche Keimzelle der Medina
Ganz in der Nähe
Der Quaraouin Moschee
Ganz in d er Nähe
Des Mausoleums Idriss II
Place Nejjarine
Zentrum der Holzarbeiter
(„Nejjarine“)
Werkstattviertel der Tischler
Werkhöfe rund um den Platz
Ohne Türen
Mit hohen Decken
Und
Geordneter Unordnung:
Bretter, Truhen, Möbelstücke
Sänfte für Bräute
Särge für Verstorbene
Möbelstücke für edle Häuser
Funduq Nejjarine
Ehemaliges Hotel für Pilgerer
Ehemaliger Lager- und Handelsplatz
Für Atlaszedernholz
Erhaben, majestätisch, eindrucksvoll
Eine bauliche Größe in Schönheit
Architektonisches Juwel
Von handwerklichem Interesse
Heute: Holzkunstmuseum
Eigentliches Schmuckstück des Platzes:
Der Nejjarin Brunnen
Einer der schönsten Brunnen der Stadt
Kunstvoll gestalteter
Aufwändig geschmückter Wandbrunnen
Mit
Grün-gelbem Mosaik Gestein
Kleine farbige Keramiksteine
Zu geometrischen Mustern
Sternenförmig zusammengesetzt
Umrankt
Von phantasievollen Bändern:
islamische Mosaikkunst
In
Traditioneller marokkanischer Mosaiktechnik
- lebendig frisch farbenfroh
Der Brunnen
Eingebettet
Oben und seitlich eingerahmt
In feinste Stuckarbeit
Mit eingearbeiteten Mustern
Geschützt durch ein
Anmutiges, schmales Zedernholzdach
Mit
Grünglasierten Ziegeln gedeckt
- eine Art eleganter Krone
Nejjarine Brunnen am Place Nejjarine
1711 errichtet
Mit
Spenden der Tischler
Eine Quelle
Historisch, spiritueller Aura
Ein Brunnen
Mit Blick
In die Vergangenheit
Ort der Erfrischung
Für
Arbeiter, Reisende und Einheimische
Welterbe seit 1981
"Patriarchat"
- "Patriarchat - Hautnah"
- "Patriarchat - ein teures Pflaster"
- "Patriarchat - das Schweigen der Männer"
- "Krieg - warum?" I
- "Krieg - warum?" II
- "Farbbegegnungen"
- "Monument Valley
-lost oder auf dem Weg?"
"Portraits und Typen IX "
Trilogie des Neoliberalismus
- "Neo L. - Schöner Schein"
- "Happyland - in the Name of Profit"
- "Neo L. - Demo K."
Leseprobe: "Krieg - warum?"
Kriegsbeil oder Friedenspfeife
Robust
Durchschlagend
Mit
Breiter geschärfter Klinge
Schlägt es zu:
das Kriegsbeil
Die Schläge
Wuchtig
Die Energie
Massiv
Die Zerstörungskraft
Erheblich
Robust
Durchschlagendes
Kriegsbeil
Auf
Der anderen Seite:
Die Friedenspfeife
Entzünden
Schutzgeister kontaktieren
Rauch
Zum Großen Geist
Aufsteigen lassen
Frieden
Glück
Wohlstand
Einigkeit
Erbitten
Erhoffen
Streit schlichten
Frieden verhandeln
Frieden beschließen
Freundschaften
Besiegeln
Feierlich
Die Friedenspfeife
Entzünden
Hoffungsvoll
Rauch aufsteigen lassen
Leseprobe: "Farbbegegnungen"
Braun:
Farbe
Der Natur
Der Erde
Der Bodenständigkeit
Dunkelbraun
Zen Braun -
vietnamesisches Zen Braun
Farbe
Der Weisheit
Pflicht
Moral
Wertschätzung
Des Einfachen
Der Achtsamkeit
Der Bewusstheit
Der Ruhe
Farbe
Des
Hier und Jetzt
Dunkelbraun:
Ohrstecker
Armreif
Bluse
Mantel
Strickjacke
Bevorzugte Lieblingsfarbe
Braun
Rot grün schwarzes
Gebrochenes
Farbgemisch
Hellbraun
Die Erde
Der Uferpromenade
Am
Großen Fluss
Graubraun
Die Stämme
Der Platanen
Tiefdunkelbraun
Das Metallgitter
Am Spielplatz
Kastanienbraun
Haselnussbraun
Rotbraun
Schokobraun
Mokkabraun
Sonnengebräunte
Hautfarbe
Der Bauarbeiter
Der Pflasterer
Der Gerüstbauer
Der Dachdecker:
Sommerliches Braun
Holzbraun
Die schwere Eingangstür
Sicherheit
Geborgenheit
Schutz
Festigkeit
Solidität
Braun
Farbe der Augen
In
Allen Nuancen
Abstimmungen
Feinen Hell- und Dunkeltönen
Bis hin zu
Tiefgründigem schwarzbraun
Braune Augen:
Magnetisch anziehend
Hoffnungsvoll
Vertraut
Manchmal Hoffnungslos
Verloren
Braune Augen
Ein
Ganzes Leben lang
Umgeben von
Braunäugigen Begleitern
Warmes, dunkles Kaffebohnenbraun:
Vater Farbe
Braunbär Farbe
Farbe
Der
Kraft
Vitalität
Energie
Braun:
Farbe urkindlichen Vertrauens
Leseprobe: "Portraits und Typen VI "
Mar-lon
Leseprobe: "Die Hungerkünstlerin"
-eine hybride Grenzgängerin
Zu
Patriarchat
Ist es überhaupt möglich, sich dem Thema „Patriarchat“ poetisch zu nähern, sich poetisch damit auseinander zusetzen? Und dann noch gleich dreifach? Schon hier wird deutlich, dass das Thema sehr komplex und „fulminant“ ist.
Die Trilogie des “Patriarchats“ ( 3. Band: "Das Schweigen der Männer") ist der Versuch einer „prägnanten Verdichtung“, der Versuch in prosa-lyrischer Form Aspekte, Elemente , Beziehungskonstrukte, Institutionen, Existenz und Folgen einer jahrtausendealter, in jeder Hinsicht tief verwurzelten Struktur zu beschreiben.
Die Bände sind gut einzeln zu lesen, ergeben allerdings in ihrer Gesamtheit einen geschlossenen Eindruck.
Ziel und Anliegen war es, sich des Themas und seiner Auswirkung zu nähern und sich dessen im Alltag bewusst zu werden.
"Patriarchat Hautnah“
Hier geht es in erster Linie, wie der Titel schon sagt, um patriarchalische Strukturen im Zweier-Kontakt. Zu beachten ist das Cover, das auf „Hochspannung“ einer androkratisch bestimmten Beziehung hinweist.
Leseprobe: "Patriarchat Hautnah“
Kraft und Stärke - Rider on the Storm
Unterwegs
durchs Freigehege
durchs Dunkelfeld
ohne Vollmond
ohne verwegene Mauersegler
ohne trompetende Kraniche
alleine
auf sich gestellt
unterwegs
ungeschützt
durch prasselnde Regengüsse
stürmische Winde
zerren an Leib und Seele
verschwommene Orientierung
unterwegs
durch tiefen Schlamm
und rutschigen Morast
ein beschwerlicher Weg
Rider on the Storm
angetrieben durch
die Kraft der Wutenergie
„Fürchte dich nicht
vor dunkler Nacht“
Wutenergie als
kämpferische Begleitung
eine starke Begleitung
zuverlässig konstant
Rider on the Storm
unterwegs
alten Ballast
mit dem Sturm fliegen lassen
übers Dunkelfeld
auf und davon
bis die letzten Schleierfäden
hinterm Freigehege
verschwunden sind
Rider on the Storm
wenn sich die
letzten Regengüsse
in feinen Sternenstaub
verwandeln
dann endlich
kann der Flaschengeist
entweichen
sein Wert
Gestalt annehmen
und seine Essenz
endlich Platz finden
Leseprobe: "Patriarchat – ein teures Pflaster"
Das Schwert
Das Schwert
ist gezogen
bereit
für den Kampf
Es ist
Nicht all zu schwer
Sein Tragen
Ermüdet nicht
Es sorgt
Für
Kraft und Entschlossenheit
Liegt
Sicher und fest
In der Hand
Seine Qualität
Ist gut
Eine gerade
Beidseitig geschärfte Klinge
Hieb- und stichfest
Ein zuverlässiges Schwert
Es kann
Gordische Knoten
Durchtrennen
Das Schwert
Ist
Ein Schwert
Kein kurzer Dolch
Keine unhandliche Machete
Kein elegantes Florett
Kein krummer Säbel
Das Schwert
Ist
Ein Schwert
Spitz und scharf
Ein
Geschärfter Gegenstand
Ein
Panzerstecher
Es
Durchdringt und schneidet
Rüstungen
Mit Leichtigkeit
Rüstungen
Der
Eisenmänner aus Androkratien
Es scheint
Wie dafür gemacht
Es ist
Für den Nahkampf
Und
Dichtes Getümmel
Geeignet
Es ist
Eine
Starke Blankwaffe
Zum Schutz
Und
Zur Verteidigung
von
Recht und Würde
Mit dem Schwert -
Stärke
Autorität
Wille
Kampfbereitschaft
Mut
Mut zum Nein
Mut zur Veränderung
Mut zur Vielfalt
Mut für gleiche Rechte
"Monument Valley
-lost oder auf dem Weg?"
Leseprobe:
Lost
Du bleibst Du
Ich bleib ich
Kein Wir
Keine dritte Dimension
- nie passiert
eine Totgeburt
ohne Leben, ohne Seele
„Unsere“ Dimension
Zur
Vergangenheit
Gewordene
Zukunft
Versickert
Versandet
- hat sich
vom Winde
verwehen lassen
Verloren gegangene
Zukunft
Hat
Sich davon gemacht
Geflohen
Geflüchtet
- über alle Berge
Lost
Hoffnungsvolle
Träume
Ideen
Sehnsüchte
- unerfüllt
immer noch
lebendig
Ein
Dichter
Gepflegter
Gehegter
Heckenzaun
Um
Rote
Noch glühende
Glutnester
Lost
Eine
Klangvolle Sinfonie
Tiefer Seufzer
Entlädt sich
Befreiend
Frieden finden
Zukunft finden
Träumen
Ideen
Sehnsüchten
Erinnerungen
Einen
Platz geben
Auf
Rotsamtigen Sesseln
Im
Innerem Gasthaus
Eine
Dritte Dimension
Geht immer
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